Der Freiburger Kreis (FK), Arbeitsgemeinschaft größerer deutscher Sportvereine mit derzeit 188 Mitgliedern, hatte bereits im November letzten Jahres auf die prekäre Lage im Sport hingewiesen. In diesem Positionspapier wurde für das Jahr 2021 ein Mitgliederrückgang in den Vereinen von 10% vorausgesagt. Eine Umfrage bei FK-Vereinen hat diese erschreckende Zahl bereits für 2020 ergeben. Bei 176 Rückmeldungen konnte eine Differenz von ca. 10 % vom 1.1.2021 zum 1.1.2020 festgestellt werden. Mit Ausnahme von 7 Vereinen haben alle anderen Einbußen zu verzeichnen, teilweise bis zu 45%. Januar und Februar sind stets die eintrittsstärksten Monate. Da derzeit jedoch keine Eintritte zu verzeichnen sind, wird sich mit Sicherheit ein noch viel größerer Mitgliederverlust abzeichnen, der kurz- und mittelfristig nicht auszugleichen ist. Dies führt zu wesentlich geringeren Einnahmen, bei gleichbleibenden bzw. teilweise steigenden Ausgaben, u.a. bedingt durch die Hygienemaßnahmen.
Der gesundheitliche Wert des Breitensports, bei Erwachsenen wie auch bei Kindern und Jugendlichen, ist unbestritten. Die ersten negativen Auswirkungen auf das Bewegungs- und Sozialverhalten sind bereits sichtbar. Deshalb fordern wir eine stärkere Berücksichtigung des Sports bei der Planung von Lockerungen. „Sport im Verein muss für alle bald wieder möglich sein“, so Vorstandsvorsitzender Boris Schmidt. Hierzu ist auch ein Strategiewechsel notwendig, der u.a. zu einer stärkeren Differenzierung bei den Lockerungsschritten führen muss. „Impfungen, Testungen und ein gutes Hygiene- und Schutzkonzept sind der richtige Weg raus aus der Pandemie“, so Schmidt weiter.
Die Sommermonate im letzten Jahr haben gezeigt, dass dies unter Einhaltung der Hygieneregeln kein erhöhtes Ansteckungsrisiko bedeutet. Menschen, die im Verein Sport treiben, sind gewohnt, Regeln einzuhalten und Disziplin zu wahren. Wir weisen erneut (wie in unserem Positionspapier) auf die Bedeutung einer Untersuchung der Infektionsketten hin. Wir sind der Überzeugung, dass Sport im Verein unter Beachtung der Corona-Schutzmaßnahmen, keine größeren Gefahren birgt als der Einkauf im Supermarkt. Deshalb erwarten wir, unter Berücksichtigung der Inzidenzzahlen, neben dem Stufenplan zum Wiedereinstieg in den Sport, eine weitere Differenzierung. Gute Hygiene- und Schutzkonzepte sollten begutachtet und genehmigt werden, so dass die Sportausübung auch weiterhin nicht das Problem in der Pandemie darstellt, sondern ein Teil der Lösung ist.